#Die Deutsche Weinstraße

Eine Auto-Tour über die rund 85 Kilometer lange Deutsche Weinstraße von Bockenheim im Norden nach Schweigen-Rechtenbach im Süden – das ist eine Vergnügungsfahrt über die älteste deutsche Touristikstraße durch pittoreske Dörfer und anmutige Landschaften. Oder aber eine recht anspruchsvolle Kulturreise durch eine der schönsten Gegenden Deutschlands mit zahlreichen sehenswerten Kirchen und Profanbauten, Burgen und Schlössern. Mehr als drei Dutzend ungewöhnliche Sehenswürdigkeiten an der Strecke lohnen einen Halt oder einen kurzen Abstecher – nimmt man sich dafür jeweils nur eine halbe Stunde Zeit, ist man jedoch mehrere Tage unterwegs.

Beginnen kann man am architektonisch umstrittenen „Haus der Deutschen Weinstraße“ in Bockenheim – das Tourende wäre dann im Süden das rund 80 Jahre alte Deutsche Weintor in Schweigen. Auf der Fahrt nach Süden bietet sich ein erster lohnender Aufenthalt im Burgdorf Neuleiningen mit seiner bewirtschafteten Burgruine an. Nächste Station könnte ein Abstecher in die Ebene ins mittelalterliche Freinsheim mit seiner 1,3 Kilometer langen Stadtmauer und dem wuchtigen „Eisentor“ sein, ehe es zurück zum römischen Weingut Weilberg bei Ungstein oder zur ebenfalls römischen „Villa rustica“ unterhalb der Wachtenburg bei Wachenheim geht. Dazwischen liegt Bad Dürkheim mit Klosterruine Limburg, Leininger-Burg Hardenburg, Riesenfass und dem 333 Meter langen Gradierbau im idyllischen Kurpark. Prächtige Weingüter und das Historische Rathaus in Deidesheim sind ein Blickfang – ebenso in Neustadtdie mächtige zweitürmige Stiftskirche und die historische Altstadt als romantisches Ensemble. Zum Hambacher Schloss, der Wiege der deutschen Demokratie, mit seiner weiten Sicht in die Rheinebene, führt eine schmale Einbahnstraße hinauf. Wer es noch höher will: Vom pittoresken St. Martin oder von Maikammer aus geht es hinauf zur 673 Meter hohen Kalmit, dem höchsten Berg des Pfälzerwaldes mit der ältesten Hütte des Pfälzerwald-Vereins.

Bequemer geht es mit der Sesselbahn bei Edenkoben hinauf auf die Rietburg – an der Talstation lockt die Dauerausstellung von Max Slevogt in der Wittelsbacher-Residenz Ludwigshöhe. Ein Abstecher lohnt sich zum Schloss in Edesheim oder nach Nußdorf zum „Bauernkriegshaus“. Abseits von der Weinstraße liegen auch der legendäre Trifels bei Annweiler oder die „Kleine Kalmit“, ein kleiner Hügel in der Ebene bei Ilbesheim mit tollem Blick über die Südpfalz. Bei Klingenmünster ist die romantische Burgruine Landeck mit ihrer Burggaststätte ein Muss.Bad Bergzabern besitzt ein Schloss mit einem sehenswerten Schlosshof – aber auch einen schönen Kurpark und nicht weit entfernt im Westen befinden sich die bewohnte und bewirtschaftete Burg Berwartstein bei Erlenbach und der Wild- und Wanderpark bei Silz – in der Nähe auch die Aussichtsburg Lindelbrunn bei Vorderweidenthal. Das einmalig schöne Fachwerk-Rathaus in Dörrenbach steht unterhalb einer uralten Wehrkirche – und dann ist man auch schon fast in Schweigen-Rechtenbach mit seinem Deutschen Weintor, dessen Gastronomie eine der schönsten Aussichtsterrassen der Weinstraße bewirtet.